oaky mal ehrlich, wer von euch hat es nicht gemerkt: uns ist in den letzten wochen eine neue Ellen untergejubelt worden. eine andere. ganz anders als vorher. erinnert ihr euch: die alte Ellen hat viel und gruendlich gearbeitet, hat bei sich daheim gesessen und ist um halb zehn ins bett gegangen. mir fallen da sofort worte ein wie ‘artig’, ’emsig’, ‘produktiv’ und ‘effizient’.
die neue Ellen hingegen ist voellig anders: sie kommt zu spaet zu vorlesungen, saeuft sich die hucke voll und geht mit den jungs in die 23 uhr vorstellung im kino. die neue Ellen hat immer zeit fuer ein schwaetzchen, macht dreckige witze und lacht unanstaendig darueber. bitte WAS?
genau, das haben wir uns auch gedacht und mal ein paar nachforschungen angestellt. mit erschreckendem ergebnis: die richtige, die alte Ellen liegt irgendwo am strand und sonnt sich, waehrend sie ihre boese zwillingsschwester Helen die ganze arbeit machen laesst. JA GENAU! der haken ist nur, diese Helen macht ihre arbeit schlampig und versaut der guten Ellen ihren schnitt. und wir sehen zu. das dilemma ist folgendes: die neue Ellen, also Helen, macht viel mehr spass! soll ich mich da schuldig fuehlen, wenn ihre schwester sie vorschickt? keine sekunde! wir gehen lieber mit ihr einen saufen, sag ich! na dann prost!
vielleicht wissens noch nicht alle: der max und ich nehmen dieses semester am kurs 3DV (3D visualisierung, oder so) teil. und gleich zu anfang gehts mal darum, eine baufaellige halle nachzubauen, in der die werkschau stattfinden soll. die aufgabe gabs letzten freitag. allerdings waren die plaene, die wir bekommen haben, um das ganze massstabsgetreu umsetzen zu koennen, zu nichts zu gebrauchen (jedenfalls konnte ich sie nicht lesen), daher mussten wir nochmal selbst ran und haben die halle nach ner mittagspause kurz aufgemessen und selber plaene gemacht. mit denen war dann auch die halle recht fix gebaut und jetzt toben wir uns mit der beleuchtung aus. der max hat sogar schon ein paar affengeile texturen und spiegelungen drangepappt; ich beschaeftige mich vorher noch ein bischen mit kamerafahrt und so, dann koennen wir unserem professor morgen zusammen einen herzinfarkt bescheren, der sich gewaschen hat. und uns fuer den rest des semesters ausruhen.
heute war ein grosser tag in meinem leben. nicht nur finanziell gesehen. insgesamt habe ich heute erstanden: 2 paar neue schuhe; eins davon in heidelberg, das andere im internet in einem schrulligen onlineshop, der jetzt meine kreditkarten daten hat. so ein glueck. aber das war der preis, den ich zahlen musste, um DAS paar schuhe, das mich die naechsten 2 jahre sicher begleiten wird, zu erstehen. ich sag euch: die GIBT ES NICHT mehr. ich hab so hart gesucht, wie so ein richtiger hartsucher. wie so einer, der wo so richtig hart sucht. die schwarzen, die der koaler hatte (dummerweise vor mir, der hat halt rechtzeitig zugegriffen, als sie noch in mode waren), waren mir dann doch zu einfach (vielleicht auch zu einfach aufzutreiben?), also habe ich zu der farb kombination gegriffen, die sich NICHT MEHR kaufen laesst. navy/gum. und die hab ich dann gekauft.
zu all dem glueck hab ich heute in heidelberg mit max, martin und josel nen skaterladen besucht, mehr so um mich zu vergewissern, dass ich das BESTE paar schuhe gekauft hab, das es gibt. und dann stehen sie da. meine heimlichen alternativen treter. fast genauso schwer zu finden. und starren mich aus dem regal an. in 45einhalb – ausverkauf. noch ein paar. EXAKT meine groesse, EXAKT meine farbe: schwarz mit roten dingelchen. der martin hat mir kohlen gepumpt, dann hatte ich das zweite paar schuhe fuer den tag erstanden.
zwischendurch musste ich mir noch die neue PAGE kaufen, weil dummerweise ein typo spezial drin war. das sollte ich ja schon haben. zu guter letzt hat noch die Vogue 25 jaehriges jubilaeum: 500+ seiten ohne aufpreis. da konnt ich schlecht nein sagen. zusammen bestimmt ein paar kilo papier und neue schuhe. ein wahrhaft kosten intensiver tag. aber was solls, ich bin gluecklich. besonders, wenn in 3 wochen oder so meine schuhe aus den USA geschickt werden (die Sal 23) und ich zoll nachbezahlen muss. d’uh!
So, das neue Semester hat begonnen, zum Leid aller Anwesenden; trotzdem muss man wohl oder uebel hingehen. Das kann auch mit dem Besuch der ansaessigen Mensa verbunden sein. Da ich erfahren habe, dass viele neue FHler (vielleicht auch Unistudenten und -studentinnen) Probleme mit der unuebersichtlichen Auswahl an Speisen und Getraenken haben, habe ich mich mit einigen meiner erfahrenen Kommilitonen zusammengesetzt und tapfer alle dargebotenen “Gerichte” durchprobiert. Manche schlecht und ungeniessbar, aber viel mehr durchaus zu gebrauchen und sehr schmackhaft, man haette es nicht erwarten wollen. Und so praesentiere ich, nicht ohne stolz, diesen, nunmehr fast 2 Jahre alten Mensaguide, der als Leitfaden bis heute Gueltigkeit behalten hat und bereits Generationen von Jungstudenten und -studentinnen durch ihre ersten Monate geholfen, vielleicht gerettet, hat. Es folgt der Originaltext.
Zunaechst: Die Mensa soll hier nicht in Verruf gebracht werden, im Gegenteil, wir sind dankbar fuer den umfangreichen Service, der uns hier jeden Tag zuteil wird und die ausgewogenen und nahrhaften Menues, die man hier gegen ein geringes Entgelt erwerben kann. Um jedoch Anfaengerfehler zu vermeiden, im Folgenden ein paar gutgemeinte Ratschlaege:
Zur Suppe: Generell spricht nichts gegen eine Suppe zum Hauptgang, da im Preis inbegriffen. Jedoch ist es ratsam, frisch abgefuellte Schaelchen zu nehmen, da man sich sonst einer ledrigen Suppenhaut gegenueber sieht, deren Verzehr einiges an Ueberwindung kosten kann.
Ebenfalls im Menuepreis inbegriffen, der Salat. Hier sollte auf die Frische der Blaetter geachtet werden. Hinter der Kasse befindet sich eine groessere Auswahl an Dressings, als direkt neben den Salatschraenken.
Die Wahl des Hauptgerichtes kann sich als schwierig erweisen, weswegen man sich nicht scheuen sollte auf die bestaendig angebotene Auswahl an Reis- und Nudelgerichten zurueckzugreifen. Bei folgenden Menues ist die im Besonderen anzuraten: Menues, die sogenannten “Putenbraten” enthalten (Leicht zu erkennen an seiner Aehnlichkeit zu zwei Scheiben Aldi-Schinken mit ordentlich Leim dazwischen), Menues zu denen “Teufelssosse” gereicht wird (haeufig Shrimps, Tintenfischringe oder ChickenNuggets). Sosse im Allgemeinen nur in einem seperaten Gefaess ordern, nie auf dem Teller. Einst knusprige Kartoffelbeilagen sind haeufig durch zuviel Sosse nur noch zum Burgenbauen zu gebrauchen. Freunde faustgrosser Fleischbrocken kommen beim Chili auf ihre Kosten. Ansonsten faehrt man mit anderen Menues besser, zum Beispiel dem immer verlaesslichen Hacksteak mit Kaese, Teigwaren jeglicher Art mit Hackfleischsosse, sowie dem Vorzueglichen Poulardenbruestchen. Bekennende Vegetarier sollten sich an die Salatbar halten, da das vegetarische Menue haeufig eine billigere Ausweichmoeglichkeit und/oder Nachspeise fuer Fleischesser darstellt. Desserts sind nur unter Anleitung erfahrener Mensagaenger einzunehmen. Trotz ihres erstaunlich guenstigen Kaufpreises sollte vor dem Verzehr professioneller Rat eingeholt werden.
Zum Schluss noch ein paar Grundregeln:
– Eistee schmeckt immer gut (gibts aber nur an der rechten Kasse).
– Menues vor dem Kauf immer in Augenschein nehmen, falls moeglich Komilitonen konsultieren, die schon einen Fehlkauf getaetigt haben.
– Vor dem Erwerb jeglichen Essens sollte ein Sitzplatz gesichert werden.
– Die Mensadamen sollten stets freundlich behandelt werden, da man so ab und an mehr Beilagen abgreifen kann.
Dieser Mensaguide soll keineswegs abschreckend wirken, sondern vielmehr an einen verantwortungsvollen Umgang mit der Institution Mensa heranfuehren.
— die Verfasser Max, Arno, Kata, Martin und Christophe