Der Mensaguide (mit Vorwort von Arno R.)

So, das neue Semester hat begonnen, zum Leid aller Anwesenden; trotzdem muss man wohl oder uebel hingehen. Das kann auch mit dem Besuch der ansaessigen Mensa verbunden sein. Da ich erfahren habe, dass viele neue FHler (vielleicht auch Unistudenten und -studentinnen) Probleme mit der unuebersichtlichen Auswahl an Speisen und Getraenken haben, habe ich mich mit einigen meiner erfahrenen Kommilitonen zusammengesetzt und tapfer alle dargebotenen “Gerichte” durchprobiert. Manche schlecht und ungeniessbar, aber viel mehr durchaus zu gebrauchen und sehr schmackhaft, man haette es nicht erwarten wollen. Und so praesentiere ich, nicht ohne stolz, diesen, nunmehr fast 2 Jahre alten Mensaguide, der als Leitfaden bis heute Gueltigkeit behalten hat und bereits Generationen von Jungstudenten und -studentinnen durch ihre ersten Monate geholfen, vielleicht gerettet, hat. Es folgt der Originaltext. Zunaechst: Die Mensa soll hier nicht in Verruf gebracht werden, im Gegenteil, wir sind dankbar fuer den umfangreichen Service, der uns hier jeden Tag zuteil wird und die ausgewogenen und nahrhaften Menues, die man hier gegen ein geringes Entgelt erwerben kann. Um jedoch Anfaengerfehler zu vermeiden, im Folgenden ein paar gutgemeinte Ratschlaege: Zur Suppe: Generell spricht nichts gegen eine Suppe zum Hauptgang, da im Preis inbegriffen. Jedoch ist es ratsam, frisch abgefuellte Schaelchen zu nehmen, da man sich sonst einer ledrigen Suppenhaut gegenueber sieht, deren Verzehr einiges an Ueberwindung kosten kann. Ebenfalls im Menuepreis inbegriffen, der Salat. Hier sollte auf die Frische der Blaetter geachtet werden. Hinter der Kasse befindet sich eine groessere Auswahl an Dressings, als direkt neben den Salatschraenken. Die Wahl des Hauptgerichtes kann sich als schwierig erweisen, weswegen man sich nicht scheuen sollte auf die bestaendig angebotene Auswahl an Reis- und Nudelgerichten zurueckzugreifen. Bei folgenden Menues ist die im Besonderen anzuraten: Menues, die sogenannten “Putenbraten” enthalten (Leicht zu erkennen an seiner Aehnlichkeit zu zwei Scheiben Aldi-Schinken mit ordentlich Leim dazwischen), Menues zu denen “Teufelssosse” gereicht wird (haeufig Shrimps, Tintenfischringe oder ChickenNuggets). Sosse im Allgemeinen nur in einem seperaten Gefaess ordern, nie auf dem Teller. Einst knusprige Kartoffelbeilagen sind haeufig durch zuviel Sosse nur noch zum Burgenbauen zu gebrauchen. Freunde faustgrosser Fleischbrocken kommen beim Chili auf ihre Kosten. Ansonsten faehrt man mit anderen Menues besser, zum Beispiel dem immer verlaesslichen Hacksteak mit Kaese, Teigwaren jeglicher Art mit Hackfleischsosse, sowie dem Vorzueglichen Poulardenbruestchen. Bekennende Vegetarier sollten sich an die Salatbar halten, da das vegetarische Menue haeufig eine billigere Ausweichmoeglichkeit und/oder Nachspeise fuer Fleischesser darstellt. Desserts sind nur unter Anleitung erfahrener Mensagaenger einzunehmen. Trotz ihres erstaunlich guenstigen Kaufpreises sollte vor dem Verzehr professioneller Rat eingeholt werden. Zum Schluss noch ein paar Grundregeln: – Eistee schmeckt immer gut (gibts aber nur an der rechten Kasse). – Menues vor dem Kauf immer in Augenschein nehmen, falls moeglich Komilitonen konsultieren, die schon einen Fehlkauf getaetigt haben. – Vor dem Erwerb jeglichen Essens sollte ein Sitzplatz gesichert werden. – Die Mensadamen sollten stets freundlich behandelt werden, da man so ab und an mehr Beilagen abgreifen kann. Dieser Mensaguide soll keineswegs abschreckend wirken, sondern vielmehr an einen verantwortungsvollen Umgang mit der Institution Mensa heranfuehren. — die Verfasser Max, Arno, Kata, Martin und Christophe