Designer brauchen kein HTML

Ein Statement von Arno Richter, dem derzeitigen Dozenten von IAM-Technik 1 und 2, Webentwickler bei ultrabold und selbständig tätig seit mehr als 5 Jahren, mit über 10 Jahren Erfahrung im Webdesign:
Liebe Studierende-Alle, die können: kommt ein letztes Mal in IA2, freitags 9:45 bis 13:00 Uhr. Gebt eure Karriere noch nicht auf, nur weil die Hochschule die falsche Entscheidung für euch trifft.
Mit Kopfschütteln und gesenktem Haupt habe ich zur Kenntnis genommen, dass die Hochschule Mannheim meinen Kurs IA2 in diesem Semester zum letzten Mal anbietet. Ich habe in meiner beruflichen Karriere schon viele Fehlentscheidungen mitansehen müssen, aber das ist in meinen Augen eine der gravierendsten. Die Nachwuchsförderung habe ich immer als essenziell betrachtet, gerade auch weil ich festgestellt habe, dass es in meiner Branche zunehmend viele Projekte und Aufträge gibt, aber nur wenige fähige Webdesigner, die sich ihrer annehmen. Für mich bedeutet Webdesign mehr, als ein Photoshop-Dokument in Flash zu öffnen und als swf zu exportieren; es bedarf umfangreicher Kenntnisse auf den Gebieten Benutzerführung, Interfacedesign, Gestaltung mit Rastersystemen, Typografie, sowie profundes Wissen um die technischen Aspekte der Gestaltung, wie zB. die Sprachen des Web, HTML und CSS.
Dass der Vermittlung dieses Wissens nunmehr lediglich ein Drittel der bisherigen Unterrichtszeit zufallen soll, macht mich fassungslos, da ich stets der Ansicht war, dass die 2 bisher angebotenen Kurse eigentlich kaum ausreichen und lediglich dazu dienen können, euch auf den richtigen Weg zu bringen und vielleicht etwas Interesse zu schüren.
Ich kann euch nur dazu raten, euch nach anderen Wegen umzuschauen, euch dieses Wissen anzueignen. Dass ihr es brauchen könnt, steht für mich ausser Frage, nachdem ich in vielen vergangenen Semestern gesehen habe, wie viele Studenten ihre Bewerbungsunterlagen für Praxissemester und Job online aufbereiten und versenden. Selbst wenn ihr nicht unmittelbar auf dem Gebiet arbeiten wollt, ist es unverzichtbar, wenigstens zu wissen, was damit möglich oder schwierig ist.