EU-Fischfangquoten für Nordsee und Atlantik Lösung für den Hering, Streit bei der Makrele

Stand: 16.12.2009 03:51 Uhr

Die EU-Fischereiminister haben nach harten Verhandlungen die Fangquoten für 2010 festgelegt. Für Makrelen wurde dabei nur eine vorläufige Regelung gefunden, da Brüssel und Oslo noch über die Fangmengen in norwegischen Gewässern streiten. Die Gespräche sollen im Januar fortgesetzt werden.

Die Fischereiminister der EU-Staaten haben Fangquoten für Nordsee und Nordatlantik festgelegt. Demnach werden die erlaubten Fangmengen für die Makrele in den ersten Monaten 2010 je nach Gebiet deutlich unter dem Vorjahresniveau liegen. So dürfen Fischer in den nördlichen Gebieten lediglich 65 Prozent der Makrelenmenge fangen wie 2009, im Süden sind es 90 Prozent.

Die Quoten sind nur vorläufig und sollen eine Fortsetzung der Makrelen-Fischerei erlauben, bis sich EU und Norwegen über die Gesamtfangmenge geeinigt haben. Erst dann wird die Jahresquote festgelegt. Das skandinavische Land ist zwar kein EU-Mitgliedsstaat, arbeitet im Bereich der Fischerei aber eng mit Brüssel zusammen. Die Verhandlungen darüber sollen Anfang Januar wieder aufgenommen werden.

Ein Ostsee-Fischer präsentiert seinen Heringsfang (Archivbild)

Für den Hering wurden in Brüssel bereits engültige Fangquoten beschlossen - bei Makrelen gehen die Verhandlungen weiter. (Archiv)

Einschränkungen bei Hering, Schellfisch und Kabeljau

Dagegen legten die Minister für den Hering schon endgültige Fangmengen fest. In der Irischen See bleibt es bei der Menge vom Vorjahr, in Nordwestirland und im Gebiet vor der deutschen Nordseeküste gibt es einen Rückgang von 20 Prozent. Zum Schutz gefährdeter Arten wie Schellfisch und Kabeljau wurden Genehmigungen eingeschränkt. Die EU-Kommission verzichtet beim Kabeljau allerdings für die Keltische See auf die geplante Senkung um 25 Prozent und behält die Quote vom vergangenen Jahr bei. Die Fangmenge für Seezunge im östlichen Ärmelkanal wurde um 20 Prozent gesenkt

"Die Vorgaben basieren auf wissenschaftlichen Erkenntnissen", betonte der schwedische Landwirtschaftsminister Eskil Erlandsson, der die Verhandlungen für die Ratspräsidentschaft führte. Die Quoten für die Ostsee stehen bereits seit Ende Oktober fest.

Überfischung nimmt ab

"Wir haben bei den Beständen, wo eine gewissen Erholung festgestellt worden ist, die Quoten ein wenig angehoben", sagte EU-Fischereikommissar Joe Borg. So darf in der Keltischen See sieben Prozent und in der Irischen See 14 Prozent mehr Scholle gefangen werden. Zur Stärkung der Fischereiwirtschaft wurde die Quoten für Seehechte um 15 Prozent erhöht.

Der portugiesische Landwirtschaftsminister Antonio Serrano (li.) im Gespräch mit EU-Fischereikommissar Joe Borg.

EU-Fischereikommissar Borg (re.), hier mit Portugals Landwirtschaftsminister Serrano, spricht von einer gewissen Erholung.

Grundsätzlich gebe es eine Erholung bei einigen Fischarten. Einige Bestände würden nachhaltiger gefischt und die Überfischung nehme ab, so Borg. Es sei aber wichtig, dass auch künftig auf die Empfehlungen der Wissenschaftler geachtet werde. Er begrüßte daher auch die Entscheidung der Minister, den Fangstopp für den Dornhai und den Heringshai zu verhängen.